Gefährliche Stoffe Lehrgang
Der Gefährliche Stoffe Lehrgang dient zum Erlernen der taktischen Abwicklung von Unfällen mit Gefahrgut und des Umgangs mit Spezialgeräten im Falle solcher Einsätze.
Im Theorieteil (der Großteils am ersten Lehrgangstag abgehalten wurde) wurden die theoretischen Grundsätze zu solchen Einsätzen erläutert. Ein kleiner Auszug aus dem vermittelten Informationen:
- Gesetzliche Grundlagen (ADR, Kennzeichnung von Gefährlichen Stoffen)
- Definition von Gefährlichen Stoffen, Gefahrgut und Schadstoffen
- Einsatzgrundsätze und -grenzen
- Tankfahrzeugsystem (Bottom-Loading-System)
- Elektrostatische Aufladung und Erdungsmaßnahmen, Potentialausgleich
- Warn- und Messgeräte (Untere/Obere Explosionsgrenzen, Zünd- und Flammpunkt)
- Einsätze im Gleisbereich der ÖBB
- Stützpunktwesen, Alarmierung des GS-Fahrzeuges, Kooperation mit Behördenvertretern
Für die praktischen Übungen wurden die 31 teilnehmenden Feuerwehrmitglieder aus ganz Oberösterreich in 3 Gruppen aufgeteilt. Im Stationsbetrieb wurden 4 Übungen verteilt auf die drei Lehrgangstage abgehalten:
- Ausrüstung im Gefährliche Stoffe Fahrzeug: Das Equipment des GS-Fahrzeuges wurde erläutert. Außerdem wurden die neu angekauften Schutzstufe-3-Schutzanzüge (gasdicht) genauer unter die Lupe genommen, und deren Einsatz in Verbindung mit den neuen Atemschutzfahrzeugen erklärt (externe Luftversorgung)
- Bottom-Loading-System: Mit einem ausgeschiedenen Tanklastfahrzeug wurde das Auspumpen von Benzin simuliert. Dabei galt es mittels externer Luftdruckversorgung die Ventile des Tanksystems zu öffnen und das korrekte Aufbauen der Schlauchleitung zu üben. Weiters musste aufgrund der Explosionsgefahr bei solchen Einsätzen (Benzindämpfe) sehr penibel auf die Erdung der beteiligten Ausrüstungsgegenstände geachtet werden.
- Spezialpumpen: Der Umgang mit den Spezialpumpen des GS-Fahrzeuges wurden bei dieser Station erlernt. (U.a. Schlauchquetschpumpe und Pumpen die mit Druckluft bzw. einen Wasserkreislauf betrieben werden).
- Ölsperre: In Gallneukirchen wurde bei tropischen Temperaturen auf der Gusen eine provisorische sowie eine professionelle Ölsperre errichtet und die verschiedenen Einsatzvarianten bei Ölunfällen diskutiert.
- Abdichten eines Kesselwagons: Das Highlight war das Abdichten eines Lecks an einem ausrangierten Kesselwagon. Zu erst wurde ein Trupp in Schutzstufe-3-Schutzanzügen mit der Abdichtung des Lecks beauftragt um danach gemeinsam ohne Vollschutz in aller Ruhe die optimalen Abdichtungsmöglichkeiten zu finden.
Sollte sich in Kematen ein Unfall mit gefährlichen Stoffen ereignen, wird das Gefährliche Stoffe Fahrzeug der BF Linz (Stützpunkt für Linz-Land) alarmiert, deshalb sind in einem solchen Fall längere Anfahrzeiten zu erwarten.
Alles in Allem fand der Lehrgang bei den Teilnehmern guten Anklang und es konnten viele wertvolle Erfahrunge gesammelt werden.
Erstellt am 01.06.2011
Ausbildung