Im Falle großer Katastrophen/Schadenslagen (z.B. Hochwasser 2002, Schneedruck 2006) ist immer damit zu rechnen, dass das Sicherheitsnetz der betroffenen Region ausgedünnt zu werden droht. Sei es durch tagelangen Einsatz der örtlichen Feuerwehren und Hilfsmannschaften oder fehlenden zusätzlichen Resourcen.
Zu diesem Zweck sind eine Vielzahl der Feuerwehren Oberösterreichs in FuB-Züge (Feuer- und Bergebereitschaft) eingeteilt. Sollte ein Bezirk mit einer Schadenslage überlastet sein, kann dieser Unterstützung anfordern. In "einsatzbereiten" Bezirken wird FuB-Alarm ausgelöst und die eingeteilten FuB-Züge werden in die Krisengebiete entsandt um die dortigen Einsatzkräfte zu unterstützen. Man kann sich das auch als große Nachbarschaftshilfe vorstellen.
Die FF Kematen war zuletzt im Jahr 2006 im FuB-Einsatz, als im Bezirk Steyr-Land (Laussa) enormer Schneefall viele Gebäude bedrohte. Im Jahr 2002 unterstützten wir die Feuerwehren im Mühlviertel im Kampf gegen das Jahrhundert-Hochwasser. Im Alarmplan sind wir mit dem LFB-A2 eingetragen.
Zu der Übung im Bezirk Steyr-Land wurden wir gegen 11:30 alarmiert um uns am vereinbarten Treffpunkt unseres Zuges (Feuerwehrhaus Pucking) zu sammeln. Der komplette Zug fuhr im Konvoi anschließend zum Sammelplatz nach Sierning, wo wir mit Kaltverpflegung versorgt wurden.
Der erste Einsatz war ein Flugzeugabsturz in Aschach an der Steyr. Nach dem Eintreffen wurde die Einsatzstelle abgesichert und die Brandherde gelöscht. Weiters wurde die Rettungshundestaffel bei der Suche nach vermissten Personen unterstützt.
Danach wurde der ganze Zug zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Traktor inkl. Anhänger und einem PKW alarmiert. Die Anfahrt gestaltete sich schwierig, da die Einsatzstelle nur über einen Feldweg und eine abschüssige Wiese erreicht werden konnte. Es wurden drei Verletzte vorgefunden, wobei die beiden Autoinsassen nicht ansprechbar waren. Die Fahrzeugbesatzung unseres LFB-A2 führte mit Hilfe der FF Neukematen die Personenrettung durch. Über die Rettungsöffnung des Kofferraumes konnten Fahrer und Beifahrerin mittels der Schaufeltrage aus ihrer Notlage befreit werden.
Nachdem die Aufräumarbeiten abgeschlossen waren, mussten einige Feuerwehrfahrzeuge mit unserem LFB-A2 über die nasse Wiese auf die befestigte Strasse geschleppt werden (hier macht sich die Geländegängigkeit/Allradantrieb des LFB-A2 bezahlt). Weitere schwere Einsatzfahrzeuge wurden mit Hilfe örtlicher Landwirte und deren Traktoren bei der Rückfahrt unterstützt.
Im Anschluss gab es den Übungsabschluss im Feuerwehrhaus Sierning, wo auch Landesfeuerwehrkommandant LBD Wolfgang Kronsteiner einige Worte an die Einsatzkräfte richtete.
Erstellt am 22.10.2012
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